Linearkombination
Bei einer Linearkombination handelt es sich in der linearen Algebra um einen Vektor, der sich mithilfe der Vektoraddition und der skalaren Multiplikation durch gegebene Vektoren darstellen lässt.
Definition
Linearkombination endlich vieler Vektoren
Gegeben seien eine natürliche Zahl $n \in \N$ sowie ein Körper $\mathcal{K}$, aus dem sämtliche Elemente der Vektoren stammen – beispielsweise rationale, reelle oder komplexe Zahlen.
Bei einer Linearkombination endlich vieler Vektoren $v_1,\ldots,v_n$ eines Vektorraums $\mathcal{V}$ über dem Körper $\mathcal{K}$ handelt es sich um einen Vektor $v$, der sich wie folgt darstellen lässt:
Bei den Werten bzw. Skalaren $\lambda_1,\ldots,\lambda_n \in \mathcal{K}$ handelt es sich um die Koeffizienten der Linearkombination. Die Darstellung des Vektors $v$ selbst wird ebenfalls als Linearkombination bezeichnet.
Beispiele
Beispiel 1
Gegeben seien die folgenden Vektoren des $\R^3$:
Beim Vektor $v_3$ handelt es sich um eine Linearkombination der Vektoren $v_1$ und $v_2$, denn es gilt:
Beispiel 2
Gegeben seien die folgenden Vektoren des $\R^3$:
Beim Vektor $v_3$ handelt es sich nicht um eine Linearkombination der Vektoren $v_1$ und $v_2$, da der Vektor $v_3$ nicht durch die Vektoren $v_1$ und $v_2$ dargestellt werden kann.
Beispiel 3
Gegeben seien die folgenden Polynome mit reellen Koeffizienten:
Das Polynom $p_3(x)$ ist eine Linearkombination der Polynome $p_1(x)$ und $p_2(x)$, denn es gilt:
Lineare Hülle
Hauptartikel: Lineare Hülle
Gegeben seien ein Vektorraum $\mathcal{V}$ über einem Körper $\mathcal{K}$ sowie Vektoren $v_1,\ldots,v_n \in \mathcal{V}$. Die Menge aller Linearkombinationen der Vektoren $v_1,\ldots, v_n$ wird als lineare Hülle bezeichnet:
Erzeugendensystem
Hauptartikel: Erzeugendensystem
Gegeben seien ein Vektorraum $\mathcal{V}$ über einem Körper $\mathcal{K}$ sowie eine Teilmenge $A \subseteq \mathcal{V}$. Die Teilmenge $A$ wird Erzeugendensystem von $\mathcal{V}$ genannt, falls jeder Vektor $v \in \mathcal{V}$ als Linearkombination der Vektoren aus $A$ dargestellt werden kann, d. h., falls gilt (mit $n \in \N_0$, $\lambda_1,\ldots,\lambda_n \in \mathcal{K}$ und $a_1,\ldots,a_n \in A$):
Lineare Unabhängigkeit
Hauptartikel: Lineare Unabhängigkeit
Gegeben sei ein Vektorraum $\mathcal{V}$ über einem Körper $\mathcal{K}$. Vektoren $v_1,\ldots,v_n \in \mathcal{V}$ heißen linear unabhängig, wenn die Gleichung
nur die triviale Lösung $\lambda_1 = \ldots = \lambda_n = 0_\mathcal{K}$ besitzt – wenn also nur eine einzige Linearkombination des Nullvektors $0_\mathcal{V}$ existiert; andernfalls sind die Vektoren linear abhängig.